Der Wohlstand ist nicht mehr da, wo er einmal war.
In Afrika und AsienIn den letzten Jahren hat sich eine neue Generation von vermögenden Privatpersonen herausgebildet - schnell, agil und unternehmerisch. Ihr Kapital ist genau, und ihr Erfolg ist messbar. Wenn sie jedoch versuchen, in das System der globalen Finanzzentren einzutreten, stoßen sie auf eine Mauer: veraltete Compliance-Rahmenbedingungen.
Die traditionellen KYC-Anforderungen basieren auf westlichen Annahmen. Man denke an OECD-Steuerunterlagen, FATF-ähnliche Adressüberprüfung und jahrzehntelange geprüfte Kapitalströme. Viele aufstrebende Unternehmer in Lagos, Nairobi oder Ho-Chi-Minh-Stadt arbeiten nicht innerhalb dieser Systeme.
Das liegt nicht daran, dass sie sich verstecken, sondern daran, dass die sie umgebende Verwaltungsinfrastruktur nie für eine solche Dokumentation ausgelegt war. Infolgedessen sind sie ausgeschlossen.
Westliche Banken zögern, Schweizer die Institutionen fordern weitere Dokumente an, und Singapur verschärft die Sorgfaltspflicht. Der Zugang wird nicht wegen des Risikos, sondern wegen fehlender "anerkannter" Papiere verweigert.
Hier tut sich eine strukturelle Lücke auf. Und jemand wird sie bald füllen.
Die nächste Finanzdrehscheibe wird anders aussehen als die alte. Er wird nicht auf Papierpfaden und der Verwaltung von Altlasten aufgebaut sein. Stattdessen wird er digital, dezentralisiert und kulturell näher an neuen Kapitalquellen sein. Vertrauen wird nicht durch PDFs definiert werden, sondern durch Daten, Verhaltensmuster und transparente Eigentumsstrukturen.
Die Einhaltung der Vorschriften wird nicht verschwinden - sie wird sich weiterentwickeln. Diejenigen, die auf den alten Rahmenbedingungen beharren, werden jedoch an Bedeutung verlieren.
Denn die Zukunft der Finanzzentren liegt nicht in der Durchsetzung alter Regeln.
Es geht darum, einen neuen Zugang zu ermöglichen.
Wo wird Ihrer Meinung nach das nächste globale Finanzzentrum entstehen?
Wir sollten unsere Annahmen hinterfragen.
Quelle: LinkedIn