Die Bewertungen im Bereich der unabhängigen Vermögensverwaltung entwickeln sich rasch weiter. Trotz solider Fundamentaldaten werden viele Schweizer Unternehmen immer noch mit einem Abschlag gehandelt. Währenddessen werden ihre US-Konkurrenten aufgrund ihrer Größe, Struktur und der wahrgenommenen Wachstumsbereitschaft weiterhin höher bewertet.
Wie erklärt sich diese Kluft?
✔ US-Firmen präsentieren oft skalierbare, technologieorientierte Modelle mit sauberen Gebührenstrukturen und einer größeren operativen Hebelwirkung.
✔ Das Interesse an Private Equity in den USA hält an Wettbewerb und erhöhen die Anzahl der Geschäfte.
✔ In der Schweiz bleiben die Transaktionen meist Peer-to-Peer - konservative Bewertungen, weniger strategische Käufer und begrenzte Skalenprämie.
Der größte Druck auf die Bewertung kommt jedoch oft von innen:
🔍 Ein alternder Kundenstamm ohne Pläne für den Generationswechsel.
🔍 Das Risiko der Schlüsselpersonen konzentriert sich auf die leitenden Kundenbetreuer.
🔍 Begrenzte Nutzung digitaler Tools, Automatisierung und CRM-Systeme.
Diese Probleme verringern die Sichtbarkeit künftiger Einnahmen und die Klarheit der Nachfolge. Die Erwerber preisen dieses Risiko ein - oft durch Rabatte, Earn-Outs oder reduzierte Multiplikatoren.
Im Gegensatz dazu ziehen Unternehmen, die wiederkehrende Einnahmen, betriebliche Reife und Nachfolgebereitschaft bieten, zunehmend die Aufmerksamkeit auf sich, selbst in einem vorsichtigen Markt.
Schweizer Unternehmen müssen das US-Modell nicht kopieren. Sie müssen sich jedoch daran orientieren, wie Käufer den Wert einschätzen, insbesondere in Bezug auf Größenordnung, Übertragbarkeit und Nachhaltigkeit nach der Transaktion.
Denn bei einer Bewertung geht es nie nur um verwaltete Vermögen - Es geht um das Vertrauen in die Zukunft des Unternehmens.
Wenn ein Verkauf, eine Fusion oder ein Übergang ansteht, ist es an der Zeit, sich vorzubereiten, bevor die Bewertung auf die Due Diligence trifft.
Quelle: LinkedIn