Eine der wichtigsten Entscheidungen im Vermögensverwaltung in der Schweiz ist, ob man sich für eine Ermessensmandat oder ein Beratungsmandat. Der entscheidende Unterschied liegt darin, wer die Anlageentscheidungen trifft und wie stark Sie sich einbringen wollen. Dieser Artikel bietet einen klaren Vergleich, zeigt die Vor- und Nachteile auf und erklärt, welcher Ansatz den unterschiedlichen Bedürfnissen der Anleger entspricht.
Diskretionäre Portfolioverwaltung
Bei einem diskretionären Mandat trifft der Portfoliomanager die Anlageentscheidungen in Ihrem Namen. Sie legen Ihr Risikoprofil, Ihre Strategie und Ihre Ziele fest, und der Verwalter handelt innerhalb dieser Parameter. Dieses Modell ist ideal für Anleger, die einen "hands-off"-Ansatz bevorzugen, in volatilen Märkten schneller reagieren wollen und emotionale Entscheidungen vermeiden möchten.
Vorteile der diskretionären Verwaltung
- Professionelles Management und schnelle Ausführung
- Keine tägliche Zeitverpflichtung für den Kunden
- Reduziert emotionale Voreingenommenheit bei der Entscheidungsfindung
Nachteile der diskretionären Verwaltung
- Höhere Gebühren aufgrund der aktiven Beteiligung des Verwalters
- Weniger Kontrolle - Entscheidungen werden delegiert
Beratende Investitionsdienstleistungen
Bei einem Beratungsmandat bleibt die endgültige Entscheidung in Ihren Händen. Der Vermögensverwalter liefert Research, Empfehlungen und Markteinblicke, aber Sie genehmigen jeden Handel. Dieser Ansatz eignet sich gut für Anleger, die den Überblick behalten wollen, sich aktiv engagieren möchten und Wert darauf legen, von ihrem Berater zu lernen.
Vorteile von Advisory Management
- Vollständige Kontrolle über alle Investitionsentscheidungen
- Niedrigere Gebühren im Vergleich zu diskretionären Mandaten
- Enge Zusammenarbeit mit dem Vermögensverwalter
Nachteile der beratenden Verwaltung
- Langsamere Ausführung aufgrund von Genehmigungsanforderungen
- Zeitintensiv für Kunden, die alle Abschlüsse überprüfen müssen
Vergleich auf einen Blick
Aspekt | Ermessensspielraum | Beratung |
---|---|---|
Entscheidungsfindung | Abhängig vom Kunden | Kunde entscheidet |
Einbeziehung der Kunden | Niedrig | Hoch |
Ausführungsgeschwindigkeit | Schnell | Abhängig vom Kunden |
Am besten geeignet für | Berufstätige, Delegierte | Engagierte, praxisorientierte Investoren |
Hybride Ansätze für HNWI und UHNWI
Viele HNWI- und UHNWI-Kunden verwenden einen hybriden Ansatz. Sie setzen auf ein diskretionäres Management für das Kernportfolio, behalten aber die Beratung für bestimmte Anlageklassen oder alternative Anlagen bei. Diese Kombination ermöglicht Effizienz bei gleichzeitiger Beibehaltung der Kontrolle dort, wo sie am wichtigsten ist.
Bei der Wahl des richtigen Modells spielen Anlegerprofile eine wichtige Rolle. Erfahren Sie mehr in unserem Artikel über welcher Ansatz zu den verschiedenen Anlegertypen passt.
Die Wichtigkeit einer offenen Architektur
Unabhängig von der Art des Mandats ist die Wahl eines Vermögensverwalters mit Plattform mit offener Architektur ist unerlässlich. Eine offene Architektur gewährleistet den Zugang zu Produkten von Drittanbietern, eine objektive Auswahl, die auf Qualität und nicht auf Verkaufsdruck beruht, sowie eine größere Transparenz. Diese Ausrichtung schützt die Kunden vor versteckten Interessenkonflikten und stärkt das Vertrauen.
Schlussfolgerung: Ermessensspielraum vs. Beratung
Die Entscheidung zwischen diskretionären und beratenden Anlagen hängt davon ab, wie viel Zeit Sie aufwenden können, wie viel Kontrolle Sie wünschen und wie viel Vertrauen Sie in professionelle Entscheidungen haben. Diskretionäre Mandate bieten Schnelligkeit und Komfort, während Beratungsmandate Macht und Flexibilität bieten. Mit einem transparenten, kundenorientierten Vermögensverwalter können beide Modelle kombiniert werden, um den sich entwickelnden finanziellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Weitere Einblicke erhalten Sie in unserem Artikel zu folgenden Themen Beratungsgebühren vs. diskretionäre Gebühren.
Die Gebühren sind ein weiterer wichtiger Faktor. Eine detaillierte Aufschlüsselung finden Sie in unserem Leitfaden für Beratungsgebühren und diskretionäre Gebühren.